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Nach intensiver und guter Vorbereitung in den Trainingseinheiten im Vorfeld des Spiels sah man sich gegen die Bremerhavener gut vorbereitet. Und auch der Kader sah um einiges besser aus, als beim Hinspiel in Bremerhaven. Doch während man die ersten dreißig Minuten des Spiels gut mithielt und in vielen Bereichen sogar die bessere Mannschaft war, reichten wenige Minuten, um komplett zusammenzubrechen.
Wie auch im Hinspiel erwischten die Gäste den besseren Start: In einem Zweikampf zwischen Tobias Merten und Matthias Krüer (abgebildet) sahen die Schiedsrichter ein Foulspiel und hoben den Arm. In der Annahme, dass eine Strafe gegen den Bremerhavener Spieler ausgesprochen wird, verließ Lüneburgs Torhüter Helge Koenecke den Kasten. Jedoch galt die Strafe Merten, Bremerhaven gelang in Ballbesitz und versenkte den Ball im leeren Lüneburger Tor.
Es blieb das einzige Tor in diesem Drittel, die Keiler reagierten besser und kontrollierten die Bremerhavener im offensiven und defensiven Spiel, schafften es jedoch zu selten, einen Schuss aufs Bremerhavener Gehäuse zu bringen. Eine weitere Strafe gegen Tobias Merten, ausgesprochen nach einem sportlich gesehen mehr als fragwürdigem Fall eines Bremerhavener Spielers, konnte ohne Gegentor verteidigt werden.
Es dauerte nur zehn Sekunden, bis es im Mittelabschnitt "wirklich" los ging. Tobias Merten musste erneut auf die Strafbank, dieses mal wegen Unerlaubtem Körperangriff. Die Überzahl konnte Bremerhaven für sich nicht nutzen und kurz vor Ablauf von Mertens Strafzeit mussten auf beide Seiten ein Spieler runter: Während bei den Keilern Folkert herunter musste, ging bei den Gästen Matthias Krüer, der sich für einen Crosscheck gegen ihn ebenfalls mit einem Crosscheck revanchierte. Gut eine Minute in die laufenden Strafzeiten ging erneut ein Spieler der Gäste in die Kühlbox — das entstehende Überzahlspiel nutzte der, von der Strafbank zurückkehrende, Patrick Folkert selbst zum 1:1-Ausgleich. Das Spiel wurde sichtlich härter und Strafzeiten häuften sich, in diesem Falle für die Whales, die den Keilern eine kurze 2-Mann-Überzahl bescherte, welche auch von Maximilian Schmidt genutzt werden konnte. Die Keiler erstmals mit der Führung, jedoch änderten sich die Spielanteile deutlich: Während die Keiler immer weniger nach vorne bringen konnten, fanden die Gäste die zahlreich auftauchende Lücken in der Lüneburger Verteidigung. Und so konnten die Whales noch vor der zweiten Drittelpause noch den alten Abstand herstellen und mit 2:3 in Führung gehen.
Wie schnell man ein Spiel aus der Hand geben kann, konnten die Zuschauer im Lünepark ab der 46. Minute sehen: In nur 155 Sekunden trafen die Gäste gleich drei mal ins Lüneburger Tor. Keiler-Schlussmann Koenecke sah dabei nicht immer gut aus, wurde aber durch die Verteidigung und mangelndes Forechecking im Stich gelassen. Frust baute sich bei den Keilern auf, insbesondere bei Merten, welcher einen unglücklichen Check gegen einen Bremerhavener Spieler ansetzte und diesen dabei verletzte. Resultat war eine fünfminütige Unterzahlsituation und der Verlust von Tobias Merten durch eine zusätzliche Matchstrafe. Trotz einer guten Defensive in dieser Unterzahlsituation und sogar dem zwischenzweitlichen 3:6-Anschluss für die Keiler durch Marcus Krützfeldt machte diese Strafe jegliche Hoffnung auf ein Herankommen an die Gäste zunichte. Drei Minuten in die Unterzahlsituation konnten die Gäste das einzige Mal die große Strafe nutzen und den 3:7-Endstand erzielen.
Die erneute Niederlage gegen einen Titelfavoriten zeigte die Probleme der Keiler noch einmal klar auf: Mängel in der Defensive und Disziplin helfen nicht, wenn man einen so gut aufgestellten Gegner besiegen will. Weiter geht es direkt am Samstag um 19:00 Uhr, erneut im Lünepark, gegen den Tabellenletzten aus Engelbostel.
Strafen: Keiler 15 + Matchstrafe (Merten) / Whales 12
Keiler: Koenecke, Wedler / Krützfeldt (1 Tor / 1 Vorlage), Folkert (1T/1V), Fitzner (-T/1V), John-Darren Laudan, Julian Laudan, Maack, Merten, Naujoks, Rokoss, Schmidt (1T/-V), Schneider, Sciume, Vakilzadeh